Der Wunsch nach der Sporthalle ist Jahrzehnte alt. 1970 hat sich bereits der Gemeinderat der Gemeinde Zimmern damit befasst. Noch in der Amtszeit von Bürgermeister a. D. Emil Maser gab es eine erste Rundfahrt mit der Verwaltung und Vereinsvertretern zu verschiedenen Hallen in der Region, damit ein erstes Gespür für das Denkbare und auch Praktische entstehen konnte. Der Hallenstandort wurde festgelegt, 2015-2017 erfolgte bereits der Grunderwerb im Gewann „Beerhalde/Lachengrund“.
2017 wurde zur Erörterung des Themas eine Umfrage an alle Vereine gestartet und nach Auswertung des Ergebnisses der Befragung eine Arbeitsgruppe „3-Feld-Sporthalle“ - bestehend aus Vertretern des Gemeinderats und der verschiedenen sportlichen Vereine – gegründet.
Im GR wurde beschlossen, dass keine Mehrzweckhalle, sondern eine reine Sporthalle entstehen soll. Die Festhalle im Ort sollte erhalten werden, da sie im Herzen von Zimmern steht und gerade für kulturelle Veranstaltung ein wichtiges Zentrum bildet. Zudem wusste man bereits, dass eine Mehrzweckhalle einige Mehrkosten u. a. durch besondere Brandschutzbestimmungen und Bühnenbau mit sich bringt.
Die Arbeitsgruppe nahm ihre Arbeit am 7. März 2018 bei einem ersten Treffen gemeinsam mit dem beratenden Architekturbüro auf. Der Arbeitskreis wurde besetzt mit Vertretern aus Gemeinderat, Vereinen sowie der Verwaltung.
Im nächsten Schritt besichtigte der Zimmerner Gemeinderat zusammen mit dem Arbeitskreis sowie der Bürgermeisterin Carmen Merz am 11. April 2018 einige Beispiel-Sporthallen. Hier wurden einige sinnvolle und auch verzichtbare Details angeschaut und auch die räumlichen Ausmaße verdeutlicht. Die Teilnehmer konnten sich so – vor allem auch durch die fachkundige Begleitung des beratenden Architekturbüros - ein gutes Bild machen, wie eine mögliche Sporthalle in Zimmern o. R. aussehen könnte.
Bereits in der darauffolgenden Woche fand das zweite Treffen des Arbeitskreises statt. Mit dem Wissen der vergangenen Woche wurde die Ausrichtung der neuen Halle in Augenschein genommen und die Erkenntnisse aus der Besichtigungsfahrt erörtert. Nun konnte das beratende Architekturbüro in einem nächsten Schritt das Wettbewerbsverfahren bzw. die Ausschreibung für einen Architektenwettbewerb in Form eines sogenannten Preisgerichts vorbereiten.
Im dritten Treffen des Arbeitskreises erfolgte die Vorstellung des Ausschreibungsentwurfes damit in der Gemeinderatssitzung am 19. Juni 2018 das Gremium über dies beschlossen werden konnte – zum dortigen Zeitpunkt ein großer Schritt auf dem Weg zur einer möglichen neuen Sporthalle für die Gesamtgemeinde Zimmern o. R..
Am Freitag, 15. März 2019 begutachtete und beriet die Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern (Fachpreisrichter: unabhängige Architekten aus Baden-Württemberg, Sachpreisrichter: Vertreter aus Gemeinderat, Vereinen und Verwaltung) in einem streng anonymisierten Verfahren über die zum Architektenwettbewerb (Ideen- und Realisierungswettbewerb) eingereichten Pläne und Modelle und kürte die Gewinner in einer nichtöffentlichen Sitzung.
Das Ergebnis wurde der Bevölkerung am 16. März 2019 vorgestellt. Den ersten Platz belegte ein Entwurf des Zimmerner Architekturbüros Broghammer-Jana-Wohlleber. Auf dem zweiten Platz kam die Planung des Reutlinger Büros Riehle und Assoziierte GmbH. Der dritte Preis ging an das Berliner Büro Scheel-Wetzel.
Nach Ablauf der Einspruchsfrist erfolgte ein Verhandlungsverfahren mit zwei der drei Preisträger (bei Absage eines Preisträgers) am 22. Mai 2019 mit anschließender Beauftragung des Architekturbüros Broghammer-Jana-Wohlleber Zimmern.
Der bisherige Arbeitskreis wurde mit der weiteren Begleitung der Planungen beauftragt.
Im Dezember 2019 lag der Vorentwurf mit einem Kostenrahmen von 9,26 Mio. vor. Der GR beschloss den Antrag auf eine Zuschussstellung im Förderprogramm „kommunale Sportstättenförderung“ und nahm die ersten Zahlungsraten in den Haushalt 2020 und den Finanzhaushalt der kommenden Jahre auf. Der Vorentwurf sollte auf seine Einsparpotentiale hin geprüft und weiter bearbeitet werden.
Leider wurde im Jahr 2020 der Förderantrag zur kommunalen Sportstättenförderung negativ beschieden.
Im Juli 2020 tagte erneut der Arbeitskreis und schlug weitere Einsparpotentiale vor. Der Plan wurde überarbeitet und im Oktober 2020 vom Gemeinderat beschlossen. Einsparpotentiale in Höhe von 767.000 € (z. B. andere Erschließung, Anhebung des Hallenbodens um 50 cm, Umkleiden schmaler, Haustechnik) führten zu einer neuen Kostenberechnung in Höhe von 8,49 Mio.. Das Projekt wurde nach Beschluss des Gemeinderats wegen der coronabedingt ungewissen Weiterentwicklung auf Eis gelegt. Bis dahin wurden ca. 400.000 € für Grunderwerb und Planungskosten ausgegeben.
Im Rahmen der Anträge für den Haushaltes wurde durch zehn Zimmerner Gemeinderäte u.a. beantragt, die Sanierung der „alten Festhalle“ im Ort gegenüber einer neuen Halle „außerhalb“ zu priorisieren, da für die Finanzplanung der Gemeinde die Hallensituation die größte ungeklärte Variable sei.
Mit Verweis auf die gute Einnahmenentwicklung der Gemeinde in 2021 und der getroffenen Grundsatzbeschlüsse erfolgte ein Antrag des GR Guntram Ober auf Wiederaufnahme des Bauvorhabens, der Einstellung von Geldern in den Haushalt und der Antragstellung für Fördermittel.
In der öffentlichen Haushaltsberatung am 23. November 2021 wies der Gemeinderat diesen Antrag einstimmig ab. Es wurden keine Gelder in den Haushalt oder den Finanzplan eingestellt.
Es wurde eine Planungsrate für die Sanierung der Festhalle im Kernort Zimmern für das Jahr 2022 (und mögliche Umsetzung im Finanzplan 2023) eingestellt.
Ein historischer Meilenstein für unsere Sportvereine und alle Sporttreibenden in Zimmern o.R. wurde in der November-Sitzung des Gemeindesrates 2022 gesetzt: Der Gemeinderat hat den Bau einer 3-Feld-Sporthalle entsprechend der bereits vorliegenden Planungen beschlossen.
In den Gemeinderatssitzungen vom 14.02.2023 und 14.03.2023 wurden erstmals das Wärmeversorgungskonzept, der Energiestandard des Gebäudes, die Größe und die Art der PV-Anlage für die neue Sporthalle festgelegt.
Und sehr schnell erneut diskutiert und über Bord geworfen …
… denn überraschenderweise wurde die Fördermöglichkeit von Sporthallen über das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ doch nachträglich ermöglicht, da diese seit März 2023 nun auch „NH-zertifiziert“ werden können. Aufgrund der zu erreichenden Fördersumme i. H. v. 971.000 € hat die Verwaltung, gemeinsam mit den Architekten und Ingenieuren, den Sachverhalt aufgearbeitet, in der Juni-Sitzung dem Gemeinderat vorgestellt und so beschlossen:
- Die neue Sporthalle wird als Effizienzgebäude 40 mit „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG-PLUS) gebaut.
- Die Wärmeerzeugung wird mittels einer Sole-Wasser-Wärmepumpe verwirklicht.
- Ein KfW-Zuschuss im Programm „Klimafreundlicher Neubau“ wird beantragt.
- Die Ausführungsplanung und Ausschreibung („Paket 1“) ist auf Grundlage der gesetzten Rahmendaten zu erstellen.
Der Zuschuss wird die Mehrkosten eines Effizienzgebäudes 40 mit „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus“ (QNG-PLUS) decken. Entgegen der bisherigen Beschlüsse wird der neue Energiestandard des Gebäudes „EG 40“ statt „EG 55“ sein. Eine Gasheizung entfällt, es wird mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdsonden) geheizt. Der Dachaufbau muss als Gründach erfolgen, weshalb die PV-Anlage in einem kleineren Umfang gebaut werden kann.
Durch diese Variantenänderungen wurden auch Planänderungen nötig. Daher musste der Zeitplan geändert werden.
Der Bauantrag ist nun fertiggestellt. In der Sitzung am 24.10.2023 wurde die Stellplatzvariante mit 6 Stellplätzen weniger, dafür dem Erhalt einiger bestehender Bäume vom Gremium genehmigt.
Die nächsten Schritte sind:
- Abstimmungen im Arbeitskreis Dreifeldsporthalle
- Ausschreibung 1. Paket im März 2024
- Submission April 2024
- Auftragsvergabe Juni 2024
- Baubeginn Juli 2024
Am 04.12.2023 traf sich der Arbeitskreis zu einen Termin; die Themen waren hier insbesondere:
- Vorstellung der aktuellen Planung
- Zeitplan
- Thekenbereich
- Bodenbelag im Gymnastikraum
Am 16.01.2024 wurde in der Gemeinderatssitzung der Bauantrag zugestimmt.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für das erste Ausschreibungspaket auf Hochtouren. Die erste Vergabe wird im Juni erwartet.
Die Probebohrungen für die Heizung sind erfolgreich beendet worden, dadurch wurde der Weg frei für die Ausschreibung der entsprechenden Arbeiten. Derzeit sind für den Neubau der Dreifeldsporthalle die Gewerke Erdarbeiten, Roh-, Beton- und Entwässerungsarbeiten, Dachabdichtungsarbeiten, Elektrotechnik, Photovoltaikanlage und Blitzschutz, Sanitärinstallationen, Lüftungsinstallation und Heizungsinstallation ausgeschrieben. Ab KW 21 erfolgt dann die Ausschreibung der Gewerke Zimmer- und Holzbauarbeiten sowie Aufzugsanlage.
Bereits in der Gemeinderatssitzung am 11.06.2024 soll über die Vergabe der Gewerke Erdarbeiten sowie Roh-, Beton-, Erd- und Entwässerungsarbeiten beschlossen werden. Damit ist ein Baustart in den Sommerferien möglich.
SPATENSTICH
Diesen Moment hat man in Zimmern lange herbeigesehnt: Mit dem Spatenstich starteten nun die Bauarbeiten für den Neubau der Dreifeldsporthalle neben dem Sportgelände des SV Zimmern.
Seit wenigen Wochen ist die ausführende Baufirma dort schon zugange. Schweres Gerät steht auf dem Gelände. Die Planie ist mittlerweile erstellt. Die räumlichen Dimensionen des großen Bauvorhabens sind erkennbar.
Der Baufortschritt - Ein Spatenstich darf bei einem solchen Jahrhundertprojekt keinesfalls fehlen – auch wenn die Erdarbeiten schon weit gediehen sind und es eigentlich nichts mehr zu graben gibt. Die Bauarbeiter haben jedoch vorgesorgt und für den symbolträchtigen Akt ein kleines Häuflein Erdmaterial übrig gelassen. Dieser fand am Mittwochabend im Regen statt. Danach begaben sich die Teilnehmer und die zahlreichen Gäste in das Sportheim. Dort begrüßte Bürgermeisterin Carmen Merz den CDU-Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, Ehrenbürger Emil Maser mit Gattin, Vertreter der Sportvereine, zahlreiche Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter und etliche interessierte Bürger. Heute sei ein besonderer Tag, sagte die Bürgermeisterin, denn: „Wir legen den Grundstein für ein Bauwerk, das die Gemeinschaft im Ort weiter stärken und das sportliche und gesellschaftliche Leben in Zimmern bereichern wird.“ Merz skizzierte kurz den langen und teilweise auch holprigen Weg von den ersten Anfängen bis zur Realisierung des Vorhabens.
Die Anfänge - Bereits im Jahr 1993 habe es für den jetzigen Platz einen rechtskräftigen Bebauungsplan gegeben. Zehn Jahre später habe sich der Gemeinderat für das Areal neben dem Sportheim als Hallenstandort ausgesprochen. Danach folgten der Grunderwerb und eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2017. Konkret wurde es zwei Jahre später mit dem Architektenwettbewerbsverfahren und der Gründung einer Arbeitsgruppe. Den anonym ermittelten ersten Platz hatte das ortsansässige Architektenbüro Broghammer-Jana-Wohlleber belegt. Dieser Entwurf wurde letztlich umgesetzt.
Die Stolpersteine - Die Rathauschefin erinnerte an das schwierige Jahr 2020, als der erstmals gestellte Förderantrag abgelehnt worden war. Die ungewissen Folgen der Corona-Pandemie hätten den Gemeinderat damals dazu bewogen, die Vorplanung vorerst auf Eis zu legen. Als im zweiten Versuch ein Zuschuss in Höhe von 636 000 Euro bewilligt wurde, beschloss der Gemeinderat am 15. Dezember 2022 den Bau der Dreifeldsporthalle.
Die Kosten - Die geplanten Kosten beliefen sich auf 11,5 Millionen Euro. Weil das Bauprojekt in das Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau rutschte, habe man sich für ein besseres und nachhaltigeres Energiekonzept entschieden. Die entstandenen Mehrkosten wurden durch die Fördersumme von 931 000 Euro abgedeckt. Die Gemeinde erhalte nun eine Sporthalle mit neuestem Energiestandard, betonte die Bürgermeisterin. Weitere Änderungen in der Planung führten zu Gesamtkosten von 13,5 Millionen Euro. Nach Vergabe der Gewerke in Höhe von 75 Prozent der berechneten Kosten liege man um 1,8 Millionen unter dem Ansatz, freute sich Merz. Architekt Stefan Popp gab einige Erläuterungen zum Bauwerk. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Gemeinde wie auch mit den Fachplanern. Teufel sprach in seinem kurzen Grußwort von einem großen Tag für seine Heimatgemeinde Zimmern. Im Bereich Breitensport erfahre auch die Region eine Aufwertung durch die neue Halle.
Mit einem Glas Sekt, gesponsert vom Zimmerner Sportverein, wurde auf das Projekt angestoßen.