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Fasnetsonntag Ortsgewaltsübernahme

Carmen Merz kürt sich zur neuen Zunftchefin

Die selbsternannte Narrenmeisterin hat viele Pläne, und die tut sie auch kund. 

von Stefanie Siegmeier/ Schwarzwälder Bote

Sie waren bestens vorbereitet, in Zimmern ob Narrweil die Macht zu übernehmen – zumindest während der närrischen Tage. Daniel Rühle und seine Wadelkappen haben viele Pläne für ihre Amtszeit, das war am Sonntag bei der Übergabe der Ortsgewalt im Gasthaus »Sonne« schnell klar.

Aber Meisterbürgerin Carmen war ebenfalls nicht untätig gewesen, und hat die närrische Übernahme keinesfalls ohne irgendeinen Mucks über sich ergehen lassen. Wer hatte denn da die Rechnung wohl ohne Carmen gemacht? Die Wadelkappen schienen offenbar doch etwas aus der Übung zu sein in Sachen Ortsgewaltübernahme und waren doch überrascht, als Carmen ihre Pläne und ihr Gefolge präsentierte.

Anstatt sich „übernehmen“ zu lassen, vereidigte sie sich kurzerhand selbst zur neuen Narrenmeisterin und ernannte ihr Gefolge mit Sekt und Ansteckern – fast wie bei einer feindlichen Übernahme. Da schauten Narrenboss Daniel und seine Mannen kurz mal etwas verdutzt aus der Wäsche. »Daniel verwechselt die Ortsgewaltübergabe mit Bürgermeisterinnenübernahme. Lieber Daniel, ich weiß schon, dass die Gerüchteküche über mich in Zimmern gern tobt, aber damit hat noch keiner gedroht“, reimte die abgesetzte Rathauschefin. „Drum hab’ ich beschlossen, jetzt einfach dein Amt zu übernehmen, hab einfach vorausgesetzt dein Einvernehmen“, nannte sie auch gleich die Gründe: “Wir Mädels, wir werden das schon besser machen, die Fasnet mit allen dazugehörenden Sachen“.

Doch die Wadelkappenmannen sahen es schließlich gelassen, konnten sie doch in Zimmern ordentlich Geld verprassen, das sie in der zurückliegenden Amtszeit offenbar locker mal „organisiert“ hatten. So planen sie einen Wellnessschuppen auf dem Turnhallenvorplatz, Glasers Golf- und Spa Resort vor den Toren des Ortes und allerlei mehr. „Mir hond jetzt Geld im Sack, des hauet mir jetzt naus...“, sangen sie und ließen die Goldtaler nur so fliegen.

Kritik übten sie auch an der „Mutti“, der Mutterzunft Rottweil, „die ä wahre Bomb zündet hat« mit ihren neuen Sprungregeln. Und so rechnen die Zimmerner  Zunftmannen am Fasnetsmentig mit tausenden Narren „und so Kruscht“ aus Rottweil. Man müsse halt nur schauen, dass die Zimmerner auch noch ihren Platz in den Wirtschaften bekämen und müsse drum die „Gäste“ ein wenig in die Irre führen.

Auch die letzte Generation habe vor Zimmern nicht Halt gemacht, wussten die Wadelkappen zu berichten, habe sich bei Anita im „Amboss“ am Stammtisch festgeklebt und auf der Verbindungsstraße zwischen Zimmern und Villingendorf. „Un dees an einem Sonntag, wo die Stroß doch eh gschperrt isch“, lästerten die Wadelkappen, die bereits jetzt auf ihr 100-jähriges Bestehen 2024 hinfiebern, aber versprechen, es auch im 99. Jahr schon mal so richtig krachen zu lassen.

 

Bürgermeisterin wird von den Ausschellern der Narrenzunft am Rathaus abgeholt.

Musikverein begleitet das Spektakel auf ihrem Weg unter der Leitung von Dirigent Sebastian Patzelt.

Auf dem Weg zum Gasthaus "Sonne"

Ansprache der Bürgermeisterin - sie ist selbst mit Wadelkappe, Frack sowie Fliege gekleidet und verkündet die Übernahme der Narrenzunft

Die neue Narrenmeisterin Carmen Merz stellt ihre ebenfalls neue Narrenrätinnen vor und vereidigt sie mit einem Glas Sekt.

Theo Böhne hält wieder gekommt einige Zimmerner Anekdoten zum Besten und vereidigt den Narrenmeister Daniel Rühle.

Narrendamen geben den Herren Einweisung für den nächsten "Rundflug" mit Traktor.

Die Narrendamen selbst planen ihren nächsten Ausflug.

Die Narrenzunft lässt sich so einiges einfallen, was man mit dem Geldsegen anfangen kann. Von der Wellnessoase über ein Schwimmbad ist so einiges dabei.

Auch in Zimmern sind die Klimakleber unterwegs. (Foto: Stefanie Siegmeier)